Vor dem ersten Wurf braucht es Respekt

Spiel und Spaß bei den Judoka der Sport-Union Annen. Die ab Fünf- bis Siebenjährigen genießen ihre Trainingsstunden jeden Freitag im SUA-Dojo am Kälberweg.
Randori heißt spielerische Wettkampf-Übung. Das wissen schon die Kleinsten in den weißen Judogi. Tobend fegen die Fünf- bis Siebenjährigen durch die Halle. Auf den Fortschritt wird der Nachwuchs bei der Sport-Union Annen vorbereitet. Jeden Freitag außerhalb der Schulferien ziehen die Sportler ihre Kinderkleidung aus, lassen die Alltagssorgen vor der SUA-Halle am Kälberweg, dem Dojo, und streifen ihre Judoanzüge, die Judogi, über. Etwa 20 bis 25 Teilnehmer zählen die drei Trainer Dennis Korte, Stefan Oldenburg und Tanja Schneider dann in dem Kurs der Minis.

Wir kennen alle das Phänomen, dass Kinder aller Altersklassen sich meistens kämpferisch auseinander setzen. Dabei ist es egal ob es Spiel oder Ernst ist. Oft geht es darum festzustellen wer der Stärkere ist. Das ist ein natürliches und notwendiges Verhalten. Mit dem Kämpfen werden verschiedene Fähigkeiten erworben:
Entwickeln von Kraftausdauer
Reaktions- und Balancesicherheit
Gewandtheit
Willenskraft, Eigeninitiative
Mannschafts- und Gemeinschaftsgefühl

Judo bietet jedoch mehr als einfache Rauferei!

Judo bedeutet “Sanfter Weg“. Diese Sportart ist im wesentlichen durch ihren Begründer (Jigoro Kano) zwei Prinzipien verpflichtet. Zum einen soll der Schüler seine Techniken so ausführen, das er einen möglichst geringen Kraftaufwand hat. Damit ist gemeint, dass er seinen Partner oder Gegner in die Richtung werfen soll, in die er sich bewegt. Geht der Partner vorwärts, ist er also auch nach vorne zu werfen. Das zweite Prinzip soll den Schüler dazu erziehen auf seinen Partner oder Gegner zu achten, das heißt ihn so zu werfen, dass der andere keinen Schaden nimmt und ggf. einen schlechten Wurf mit einer guten Fallübung beenden kann.

Beide Prinzipien können so zusammengefasst werden:
1) Siegen durch Nachgeben
2) Zum beiderseitigen Wohlergehen

Die Judo-Grundausbildung bietet den Kindern neue und vielseitige Bewegungserfahrungen, aus denen sich im Laufe der Zeit ein völlig neues Selbstbewusstsein entwickelt. Der verantwortungsvolle Umgang mit Übungspartnern erfordert sowohl Aufmerksamkeit, als auch Respekt gegenüber Mittrainierenden und prägt ganz konkret das soziale Verhalten. Judo für Kinder wirkt ganzkörperbelastend und fördert komplexe geistig-motorische Fähigkeiten.